Das Bild ist das letzte der Reihe "Lebensalter im Spiegel bretonischer Trachten" und gleichzeitig das erste der Reihe "Frauenkraft - Bilder". Ich fand das Foto einer alten Dame aus Pont l'Abbé am Meer mit dieser hohen Bigouden-Spitzenhaube auf dem Kopf, die sich im letzten Jahrhundert aus einem Wetteifern der Stickerinnen entwickelte, wer die höhere und schönere hat und war sofort elektrisch bei diesem Selbstausdruck.
Die Haube ist für mich wie eine Verbindung zur geistigen Welt, die etwas zeigt, was sonst unsichtbar wäre über unseren Köpfen.
Wir Menschen sind wie eine spannende Mischung aus reinen Seelen-Licht-Energie-Geist-Wesen, die sich kleine Körperhüllen erschaffen, da hineingehen, um hier auf Planet Erde ihre einzigartigen Erfahrungen damit zu sammeln.
Als ich mein erstes Auto hatte, konnte ich damit an Orte fahren und Dinge erleben, wie ich es ohne Auto nicht gekonnt hätte.
Bei den weiblichen Körpern ist das Interessante, daß sie einen inneren Ort haben, an dem sie einzigartige neue Körper erschaffen, Seelen aus der Geistwelt empfangen und beides in Verbindung auf die Welt bringen können. Das Tor eines jeden Menschen auf der Erde geht durch seine Mutter hindurch. Das symbolisiert die traditionelle Häkelspitze vor dem Sternenhimmel.
Die goldene Figur rechts davon ist eine mittelalterliche "Sheela na Gig" aus dem englisch - irischen Raum. Es gibt verschiedene Interpretationen. Für mich ist sie die personifizierte Offenheit und Liebe des weiblichen Körperwesens, das sich dem Empfangen hingibt, das aufnimmt, transformiert, neues Leben erschafft und hervorbringt.
Frauen sind mächtige Schöpferinnen, auch wenn Religionen das Gegenteil behaupten. Wir dürfen das anerkennen und mit den männlichen Kräften in Einklang bringen.
Die Seele begibt sich auf ihre magische Reise über den Frauenkörper auf die Erde und erforscht, lernt, fühlt, probiert und erschafft in einem fort. Jede ist einzigartig und ein Wunder in ihrem Ausdruck. Auch wenn es so scheint, es gibt nichts, was sich wiederholt, weil ständig alles in Bewegung ist und sich neu formiert.
Die Melusine unten rechts ist so ein Sinnbild für das unfassbare Seelenwesen. Halb Mensch, halb Fluß, ein Energiefeld, ein Strahlen, das sucht, sich selbst zuerkennen und zu entfalten bis in die Ewigkeit.
Dem feinen Lichtwesen steht ein massiger, fleischlicher Frauenkörper zur Seite mit Bärenkraft, mit unsterblich machenden Äpfeln für die ewige Gesundheit, mit Fischnahrung und Generationen-Familienband-Herzranken. Familien kommen und gehen durch die Mütter. Die steinzeitliche Schürzen - Dame de Saint Sernin darf die weibliche Urkraft darstellen. Jede Frau hat sie. Verbinden wir uns mit ihr, finden wir tiefe Ruhe und Gelassenheit, ein Geschehen- und Wachsenlassen können, Wachen über das Leben, Heilen und Beschützen, ganzheitliches Sehen und Verstehen aus dem Herzen heraus, Hingabe, Langsamkeit, ein tiefes Lachen, ein Zentrum sein, ein Körper-Erde-Kontakt-Ort für andere Körperwesen. Wir sahen uns bei einem Experiment wie dicke Matronen, leicht schwingend auf der Erde sitzen, in einem alles wahrnehmenden versunkenen Zustand.
Zwischen Himmel und Erde finden wir Ceridwen, eine keltisch-walisische Muttergöttin, Mondgöttin, Erdgöttin, Schützerin der Regeneration, der Inspiration, der Magie und Astrologie, der Zaubersprüche, der Kräuter, der Wissenschaft, der Weisheit, der Poesie, Göttin des Todes und der Wiedergeburt.
Mit ihrem Kessel kocht sie ihr magisches Elexier, die Ursuppe - eine Art Quantenfeld, in dem alles enthalten ist. Leben, Tod, Wiedergeburt, Transformation, Inspiration, Nahrung für Körper, Geist und Seele, alle Fähigkeiten. Der heilige Gral, Metapher für die Schöpferkraft an sich.
Der Himmel sendet in Liebe sein Wasser zur Erde, auf daß sie Leben hervor bringen kann, zur höchsten Freude aller.
Bei einem Ahnenheilungsseminar verabschiedeten wir in einem Feuerritual die Seelen unserer verstorbenen Vorfahren. Ich stellte mir vor, wie sie mit dem Merkaba - Lichtkörperwagen in Form eines Stern-Tetraeders in die höheren Dimensionen steigen. Ihr Reiseziel, die Plejaden sehen wir auf der Himmelsscheibe von Nebra als blütenartiges Siebengestirn dargestellt.
Zwischen der Bigoudène und der Melusine finden wir eine betende Gestalt am Strand. Wir alle kennen Momente, in denen wir nicht weiter wissen und Hilfe brauchen auf dem Weg. Verbinden wir uns über unsere Herzen mit den Geistwesen, den kosmischen Kräften, Mond, Sonne, dem Universum, den Ahnen und bitten sie um Unterstützung. Wir müssen nicht isoliert und allein gehen. Wir sind immer verbunden und geführt, nur wissen und spüren wir es oft nicht mehr.
In Schwitzhüttenzeremonien können wir uns energetisch reinigen und wieder verbinden mit den Wesenheiten, den Himmelsrichtungen und ihren tiergestaltigen Geisthütern, den Jahreszeiten, mit Mutter Erde, mit uns selbst. In vollkommener Dunkelheit und Wärme erfassen wir die unterschiedlichen Qualitäten und Zyklen unseres menschlichen Entwicklungsweges. Wir räuchern, atmen, singen, bitten, danken, lassen gehen, nehmen in Empfang. Bei einer Geistreise erschien mir die Szene wie sich zwei Frauen auf Bären reitend erblickten, herabstiegen und auf einen größeren Bären wechselten. Er erhob sie in den Himmel und sie flogen zu kosmischen Orten, magische Dinge erleben. In der nächsten Ebene waren es Mädchen, die Hand in Hand lachend über eine grüne Wiese rannten.
(c) Anja Mattenklott, Potsdam, 21.4.2024