Intro -Extro

Anja Mattenklott: "Intro - Extro", 2018, 60 cm x 50 cm, Gouache, Pigmente, Graphit auf Karton
Anja Mattenklott: "Intro - Extro", 2018, 60 cm x 50 cm, Gouache, Pigmente, Graphit auf Karton

Lange habe ich mich gefragt, was mit mir nicht richtig ist, weil mir Dinge sehr schwer fallen, die andere aus dem Ärmel schütteln. Warum ich große laute Menschenmengen nicht lange aushalte, ich ungern im Mittelpunkt stehe und ich Konflikte lieber alleine durchdenke bis ich eine Lösung habe, anstatt sie offen auszutragen.

Bis mir letztes Jahr Bücher zum Thema Introvertiertheit (z.B."Leise Menschen - starke Wirkung" von Sylvia Löhken) in die Hände fielen und ich aus dem "Aha" des Selbstverstehens nicht mehr heraus kam.

Ich verstand, daß mein Verhalten für mein Wesen und meinen Energiehaushalt völlig normal sind und ich schon immer automatisch das Richtige für mich getan habe.

Meine jugendliche Verbundenheit zur eher introvertierten japanischen Kultur - Aha!

 

In diesem Bild untersuchte ich die unterschiedlichen Energiequalitäten von Extrovertiert und Introvertiert und versuchte ihnen eine treffende Gestalt zu geben. Während das Extrovertierte aus einem energiegeladenen Kern wie mit einem Bumerang Impulse in die Welt schießt, um die neu entstandene Energie der Veränderung wieder aufzunehmen, und breite Netzwerke aufbaut und erhält,

gleicht das Introvertierte eher einer Gedankenmaschine, die großflächig Informationen aufnimmt, speichert, durch alle Regenbogenfarben hindurch betrachtet, und schließlich zu einem geprüften Ergebnis kommt.

Sie schwingen als Pole auf einer gemeinsamen größeren Matrix.

Beim Malen stellte ich fest, daß beides sich gegenseitig unterstützen kann und braucht in einem ausgewogenen Miteinander und im Voranbringen von Dingen und Entwicklungen.

 

(c) Anja Mattenklott, 4. April 2019

The Making Of

Es ist immer wieder spannend für mich, zu sehen wie ein Bild entsteht. Ich habe eine vage Idee und fange damit an.

Schritt für Schritt zeigt sich, was als nächstes dran ist. Manchmal funktioniert etwas nicht, wie das Regenbogenmuster in der Introvertiert-Rosette, und ich finde eine bessere Lösung für den Ausdruck. Ich mag es, wenn das ganze Blatt von Strichen und Punkten schwingt und pulst, auch wenn die einzelnen Stadien optisch verschwinden. Es ist wie vom Ei zur Quappe zum Frosch ein Werden.

 

(c) Anja Mattenklott, 14.12. 2018